"Bergedorf for Ewer"

Daten und Zahlen

Der lange Weg zum Start

Vier Jahre Recherche zur Geschichte und Bauweise der Vierländer Gemüse-Ewer waren nötig um genug Quellen zu finden nach denen man einen Konstruktionsplan zeichnen konnte. Es gab weder Zeitzeugen noch existierende große Ewer.

Einen kleinen, rund acht Meter langen Ewer gibt es noch. Er war lange Zeit Ausstellungsstück im Frei­licht­museum Rieckhaus in Hamburg-Curslack und befindet sich heute im Altonaer Museum, ist aber leider nicht aus­gestellt. Von den großen, bis zu 16 Meter langen Ewern ist jedoch nicht mal mehr eine Planke erhalten geblieben. Obwohl diese Schiffe seit dem Mittelalter die Märkte Hamburgs mit frischen Lebens­mitteln versorgten und so das Wachs­tum der Stadt mit ermöglichten, sind sie bedeutungslos geworden, als Anfang des 20- Jahr­hunderts Eisenbahn und Lastkraftwagen endgültig den Transport übernahmen.

Nach den Forschungen des „Förder­vereins Vierländer Ewer“ wurde der letzte, längst motorisierte Ewer 1940 außer Dienst gestellt. Was mit den ausgemusterten Ewern geschah, liegt bis heute im Dunkeln.

Parallel zu den aufwändigen Recherchen bemühte sich der Verein um Mitglieder, Spender und um eine Förderung des Projekts aus EU-Mitteln.

Die Gelegenheit an einem Schiff mit zu bauen bietet sich nicht so oft und so fanden sich schon in den Anfängen des, auf große Beteiligung aller interessier­ten Menschen ausgelegte, Projekts viele ehrenamtliche Mitstreiter.
Ganz so ein­fach war es aber nicht, an Fördergeld der Europäischen Union zu kommen. Erst durch aktive und inten­sive Mitarbeit im Vorberei­tungs­prozess zur Umsetzung von „Leader“, dem EU-Programm zur För­derung ländlicher Räume, gelang es dem Verein gemein­sam mit Bezirk und Land, die Hälfte der Projektkosten von rund 260.000,00 € aus Brüssel zu bekommen. – Die andere Hälfte musste der Verein aufbringen.

Profis und Anfänger in einem Boot

Angeleitet wurde der Ewerbau vom Bootsbauer des Vereins, Bernd Thal aus Allermöhe, und dem Schiffbauingenieur Gösta Schwiers aus Kirchwerder. Eine ganz Reihe von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten bauten das Boot mit, unsere sogenannte "Pontonmannschaft". Keiner hatte vorher jemals ein Boot gebaut und deshalb war es für die Beteiligten eine große Herausforderung und auch ein Abenteuer diese Aufgabe anzunehmen.

Sie wurde aber mit Bravour gemeistert, wie Sie sehen können.

Das Ziel

wurde im Juni 2013 erreicht. Am 1. Juni 2013 fand der Stapelhub des Vierländer Gemüse-Ewers statt. Ein großes Ereignis für die Vereinsmitglieder, Erbauer und Bergedorf. Nach drei Jahren Bauzeit zeigt sich der Ewer zum ersten Mal unter vollen Segeln im Bergedorfer Hafen.

Für alle die nun Lunte gerochen haben

Fahr mit    Mach mit